"Jürgen Müller-Dühring Leichtigkeit in der Schwere (1924-2024)"

 

Eine Initiative um den Ostfriesischen Kunstkreis e.V. aus Wittmund hat sich Anfang des Jahres 2023 vorgenommen, den Wittmunder Künstler Jürgen Müller-Dühring zu seinem 100. Geburtstag mit einer Ausstellung in der Peldemühle zu ehren.

Laufzeit der Ausstellung: 07.07.2024-04.08.2024

Da nur wenig Material zu Müller-Dühring vorhanden war, durfte ich mich in die Recherchen stürzen, diesen Künstler kunsthistorisch aufarbeiten und eine Werkschau zusammenstellen. Danke für diese Möglichkeit an den OKK. 

Ein Einblick

Auszug aus dem Katalogtext

Jürgen Müller-Dühring hinterlässt uns unzählige Blicke auf und in die ostfriesische Landschaft: sein schneller Federstrich beim Einfangen von Hafenszenen oder Wiesen, seine Komposition der Farben, die beim Zeichnen in Aquarell über das Papier wabern, ineinander fließen und sich letztlich zu einem Gefühl verbinden.

Persönlich spüre ich dies ganz besonders in dem Werk „Collrunger Wald im Winter“. Ich sehe eine reduzierte Landschaft ohne Details und fühle doch gleichzeitig eine Stimmung, als wäre ich gerade auf einem Sparziergang durch die winterliche Landschaft, spüre die klirrende Kälte und atme die klare Luft. 

Ebenso lässt Müller-Dühring uns aber teilhaben an der Komplexität, dem Tiefgang und den Abgründen von zwischenmenschlichen Beziehungen und offenbart sein zerrissenes Selbst. Seine Werke zeugen von tiefen Emotionen, manchmal subtil und ganz zart, manchmal aus dem Bild geradezu heraus schreiend.  

Sein Lebensweg, an dessen Beginn die erlebten Schrecken des 2. Weltkrieges standen, war geprägt von den tiefen, seelischen Verletzungen dieser Erfahrungen. Der Ballast an Erinnerungen, der Wunsch nach einem freien Künstlerleben und die festen Strukturen als Familienvater und Lehrer, waren die Gefühlspole, die in ihm kämpften, zwischen denen Müller-Dühring sich Zeit seines Lebens rieb. Hieraus speiste sich seine Kunst, nur hier konnten seine Werke entstehen, so leicht wie beschwerend. 

Sarah Byl

Hier können Sie sich die Eröffnungsrede und Einführung in die Ausstellung anhören.

Foto: Wolfgang Mauersberger

Skulpturengarten Funnix

In diesem Jahr durfte ich am 21. Juni die Sommerausstellung des Skulpturengartens in Funnix eröffnen. Vielen Dank an das Ehepaar Wübbena, die mit Ihrem Skulpturengarten eine wunderbare Symbiose von Garten- und Stahlkunst im Herzen Ostfrieslands erschaffen haben. 

Wer mehr zu dem Thema Stahl in der Kunst und besonders in Funnix erfahren möchte, kann hier reinhören. 

"Von Meer zu Meer - Die Norderneyer Jahre von Hildegard Peters (1956-1965)"

 

Nähere Informationen zur Ausstellung sind hier, auf der Homepage des Museums Nordseeheilbad Norderney zu finden. 

Laufzeit der Ausstellung: 03.12.2023-19.05.2024

Die Vorankündigung, sowie den Nachbericht zur Eröffnung können Sie im Archiv des "Norderneyer Morgen" einsehen.

Ein Einblick

Der Begleittext zur Ausstellung

„Ich zeichne und male, was ich erlebe und sehe. Ich bin keine gegenstandslose Künstlerin, aber natürlich gibt es Teile in meinen Arbeiten, die ich nicht naturalistisch irgendwo gesehen habe, die aber im Zusammenhang mit dem stehen, was ich mit meinen Augen gesehen und mit meinen Sinnen erlebt habe. Und es gehört noch mehr dazu: Da gehören Gerüche, da gehören Luftbewegungen, da gehören Wasserbewegungen dazu.“ 

(Hildegard Peters 2013)

Verschmitzt schauende Kinder oder der leere Blick der eigenen Mutter, die stürmische Nordsee oder das einladende Blau des Atlantiks, geschäftiges Treiben im Souk von Marrakesch oder die Ruhe im Blick des Seglers. Seit frühster Kindheit bannte Hildegard Peters, tagebuchgleich, ihre Welt auf Papier oder Leinwand und tat dies, bis ihre Kraft im hohen Alter es nicht mehr zuließ. Ihr bevorzugtes Material war schwarze Kreide, die dann ab den 1950er Jahren von Filzstift und Ölfarbe „fast“ abgelöst wurde. Ihr Interesse galt stets der Atmosphäre des Augenblicks; für sie spürbar im natürlichen Wandel der Landschaft und den Menschen, die sich in ihr bewegen.

Als der Lehrermangel der Nachkriegszeit Hildegard Peters nach Norderney verschlug, gewann die Insel nicht nur eine unkonventionelle Lehrerin, sondern auch eine Künstlerin, die mit ihrer Energie, ihrer Offenheit und ihrem Wunsch nach Vielfalt fremde Künstler und Kulturen auf die ostfriesische Insel holte. 

Die Ausstellung „Von Meer zu Meer“ soll einen Einblick in Peters Schaffen und kulturelles Wirken auf der Insel liefern. Die Biografie auf der Empore zeichnet die wichtigsten Stationen ihres Lebens nach und gibt zugleich durch die ergänzten Werke einen Eindruck ihrer Kunst über 1965 hinaus. Neben ihren Zeichnungen und Malereien, die die Insel und die Nordsee als Motiv zeigen, wird es eine Werkreihe von ihren Marokkoreisen (1959/60) zu sehen geben. 

Von Ihrem Einfluss auf die Kulturszene Norderneys zeugen gut 17 Ausstellungen, die Peters im damaligen Künstlerhaus des Göttinger Symphonie-Orchesters zwischen 1959 und 1961 organisierte – einschließlich ihrer eigenen mit fast 300 Werken. Als Erinnerung an Peters geleistete Arbeit sind einige Künstler von damals innerhalb dieser Ausstellung vertreten.

Sarah Byl

Hier können Sie sich meine Eröffnungsrede anhören.

Foto: Wolfgang Mauersberger

Atelier- und Galerieführung

Am 12. März durfte ich die Teilnehmer:innen der Neuen Dienstagsrunde von 1820dieKUNST durch die Galerie und Atelierräume des Künstlers Helmut Müller führen. 

In der Reportage "Von der Freude am kreativen Gestalten" von Ina Wagner können Sie den Abend nochmal nacherleben. 

"Er ist wieder da!"  
Eine Ausstellung mit Werken von Andreas Otto 
im Kunsthaus Norden 

Am 03.03.2024 durfte ich die neue Ausstellung im Kunsthaus Norden mit Werken von Andreas Otto eröffnen. Hier können Sie in meine Rede reinhören.

Es war mir eine große Freude. 

Foto: Andreas Otto
Foto: Andreas Otto
Foto: Andreas Otto

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